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Bio

Luise und Hugo
Luise & Hugo

Luise Emilie Johanna Lämmerhirt

27. März 1876 - 6. März 1962 (86)

Richard Hugo Siepmann

24. Mai 1868 - 4. Oktober 1950 (82)

Die beiden sind unsere Urgroßeltern oder sogar schon unsere Ur-Urgroßeltern, eines der vier oder eben acht Paare, welchen wir unsere Existenz verdanken.

Im Jahr 2025 werden 20 Jahre vergangen sein, seit sich die Urenkel mit ihren Kindern in Hamburg trafen, und auch der 75. Todestag von Hugo Siepmann wird in diesem Jahr stattfinden.

Luise
Hugo

Hugos Eltern, Heinrich Willhelm (1827 - 1902) und Louise (1828 - 1899), waren beide gebürtige Siepmänner, weil das Familiengeschlecht im königlich preußischen Westfalen weit verbreitet war. Das Ehepaar hatte neun Kinder, wovon Hugo das sechste war. Mit dem vierten Kind, seinem Bruder Emil, sollte er einige Zeit später ein Unternehmen leiten, doch diese Geschichte kennen wir.

Vater Heinrich verfügte für Hugo eine kaufmännische Ausbildung, da das Abitur nicht bezahlbar war. Die Lehre absolvierte er beim Stahl- und Hammerwek J.C. Soding & Halbach  in Hagen, und arbeitete danach noch für 5 Jahre dort. Wie das bei den Preußen üblich war, leistete er danach ein Jahr Freiwilligendienst beim Infanterieregiment 81 in Kassel.

 

Nach dem Jahr 1891 holte in sein Bruder Emil, der inzwischen von seinem Schwager bei Peters & Co Warstein als Geschäftsführer angestellt worden war, als Aussendienstmann und kaufmännischen Leiter in den Betrieb. In Warstein lernte er dann Luise Lämmerhirt kennen.

Das Leben in der Mitte des 19. Jahrhunderts

Vater Heinrich Siepmann war Holzhändler und Zimmermann. Wenn er sich morgens an die Arbeit machte, zündete er in seiner Werkstatt zuerst eine Petrollampe an. Möglicherweise benutzte er dazu ein Streichholz, das es erst seit ein paar Jahren gab. Die Maschine brachte er von Hand in Schwung, denn Elektrizität für den Hausgebrauch gab es noch für Jahrzehnte nicht. Die ersten Stromlampen für den Hausgebrauch brannten 1879 im Speisesaal des Kurhotels von Johann Badrutt in St. Moritz, in Deutschland erst 1884 im Café Bauer in Berlin.

Vor seinem Haus lag die staubreiche Straße, auf welcher hin und wieder ein Pferde- oder Ochsenwagen vorbeiratterte. Die Postkutsche war ebenso ein täglicher Hingucker, auch wenn sich eine Reise darin nur die Gutbetuchten leisten konnten. Das Räderwerk verursachte immer eine Menge Staub, der sich überall festsetzte. Der Schweizer Arzt Ernest Guglielminetti sollte erst am 13. März 1902 erstmals in Indien eine Straße mit Teer bestreichen.

Damals war Deutschland noch ein föderativer Haufen an kleinen Königreichen, Fürstentümern oder Freistaaten, hatte seit 1815 Napoleon besiegt. Erst nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1871 wurde das Deutsche Kaiserreich mit den Hohenzollern an der Spitze gegründet.

Wenn sich Heinrich Siepmann über das aktuelle politische Geschehen informieren wollte, ging der Mann zur Kirche oder ins Gasthaus, denn Zeitungen waren damals rar und teuer, das erste Funktelegramm sollte erst 1898 übermittelt werden.

Die Armut war verbreitet, auf den Tisch kam oft kaum mehr als eine dünne Suppe oder Kartoffeln. Die Kinder wurden oft nicht zur Schule geschickt, weil sie keine Schuhe hatten, oder die Eltern das Schulgeld nicht bezahlen konnten. So schufteten die Kleinen auch bis zum Umfallen in den einfachen Fabriken oder der Landwirtschaft jener Zeit.

Zur Zeit der Geburt von Hugo gab es weder Nähmaschinen, kaum erhältliche Spritzen, keinen Aufzug und auch kein Toilettenpapier, dieses wurde erst 1879 in der "Papier-Zeitung" als "gelochtes Rollenpapier für Verpackungs- oder Toilettenpapier" erstmals erwähnt. Es gab auch keine kleinen Dampfturbinen, keinen Kunststoff und auch keine Filmkamera. Kettenfahrräder werden erst mit dem "Rover II" im Jahr 1886 patentiert, und Dynamit wird erst ein Jahr vor Hugos Geburt erfunden. Der Druckknopf kommt erst 1886 auf den Markt, und obwohl es eine Art Massenproduktion schon gab, dauerte es noch gut 50 Jahre, bis das Fließband erfunden war. Und der gute Reißverschluss war zwar schon erfunden, aber bis sich das Teil durchsetzte, sollte es noch bis 1923 dauern. Der Schweizer Othmar Winterhalter aus St. Gallen erwarb das Reißverschluss Patent, und entwickelte das System auf unsere heutigen Standards.

Zwei findige Köpfe waren die Brüder Emil und Hugo, welche diese Entwicklungen vorantrieben, still und effizient von ihren Frauen unterstützt.

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